Die examinierte Krankenschwester Manja Bergmann arbeitet bereits seit 21 Jahren in der BG Klinik Ludwigshafen auf der Station Q wie Querschnitt, der Abteilung für Rückenmarksverletzungen. Hier werden Patientinnen und Patienten versorgt, die in ihrer Bewegung zum Teil stark eingeschränkt sind und deren Rehabilitationsprozess in der Regel eine längere Verweildauer mit sich zieht.
Während des Aufenthaltes entwickelt sich aufgrund dessen eine ganz besondere Beziehung zwischen Patienten und Pflegenden. Man erlebt gemeinsam Höhen und Tiefen, von anfänglich starker Pflegebedürftigkeit bis hin zur größtmöglichen Selbstständigkeit.
Die ausgebildete Yoga-Lehrerin Manja Bergmann beträufelte anfangs, inspiriert von einer Kollegin, nur ihren Haarknoten und den Mundschutz mit ätherischen Ölen, um sich den Pflegealltag in dieser besonders herausfordernden Zeit zu erleichtern. Schnell stellte sich heraus, dass sie sich damit nicht nur selber etwas Gutes tat. Gerade zu Beginn der Pandemie mit der Einführung des Besuchsverbotes konnte eine traurigere Grundstimmung, oft auch verbunden mit Verlustängsten, wahrgenommen werden.
Ein kurzer Duftmoment wirkte in dieser Zeit manchmal Wunder. Vor allem die Zitrusöle kamen in den Patientenzimmern gut an. Immer öfter verteilte sie mit Watte gefüllte Leinensäckchen und beträufelte diese dann ganz individuell. Grapefruit, Limette und Blutorange waren schnell die Favoriten. Unterstützt wurde sie von ihrer Tochter, die sich mit großer Begeisterung an ihre Kindernähmaschine setzte und regelmäßig für Nachschub sorgte. Die durchweg positiven Resonanzen bestätigten Frau Bergmann in dem Vorhaben, diese Art der Zuwendung zu etablieren.
Bei einem persönlichen Gespräch mit der Pflegedirektorin Frau Anette Hofmann und der Pflegedienstleitung Ute Häge, beschlossen sie gemeinsam, diese Qualität auf professionelle Beine zu stellen. In Kürze startet Frau Bergmann nun mit der Ausbildung zur Aromapflegeexpertin.
Manja Bergmann (oben im Bild) dazu: "Ich freue mich natürlich darüber, dass mir mein Arbeitgeber die Aromapflege Fachweiterbildung ermöglicht. Zudem motiviert mich der Rückhalt, den ich angefangen vom Chefarzt über die Pflegedienstleitungen, bis hin zum Stationsleiter und meinen Kollegen erfahre. Die Tatsache, dass uns zukünftig Raumbedufter, gebrauchsfertige Pflegeöle und Raumsprays auf Station zur Verfügung stehen und wir damit zum Wohlbefinden der Patienten, aber auch insgesamt zu einer besseren Arbeitsatmosphäre beitragen können, macht mich sehr glücklich. Vielen Dank dafür, war echt 'ne dufte Entscheidung!“
Im Zeitraum von über einem Jahr lernt sie jetzt bald die ätherischen Öle, ergänzend zur konventionellen medizinischen Therapie, anzuwenden. Die Ausbildung beleuchtet unterschiedliche, interessante Aspekte. Neben der komplexen Aromachemie wird auch der zielgerichtete Einsatz von Düften zur Stressreduktion, bei Angst, Schlafstörungen oder Unruhe vermittelt.
Pflegedirektorin Frau Hofmann dazu: "Als ich selbst noch als Pflegekraft auf der Station tätig war, habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Aromatherapie gemacht. Viele Patientinnen und Patienten sprechen ausgesprochen gut auf die verschiedenen Wirkungsweisen der Aromen an. Als nun Frau Bergmann ihren Wunsch in unserem Gespräch geäußert hat, ist sie sozusagen „offene Türen bei mir eingelaufen“. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Gespräch mit mir suchen und mir von ihren Wünschen und Ideen erzählen. Nur dann können diese auch berücksichtigt werden. Der Fall von Frau Bergmann zeigt, dass es oft gar nicht schwer ist, mich für neue Ideen und Wege zu begeistern. Und für unser Unternehmen ist das zudem eine Win-win-Situation."
Patientinnen und Patienten freuen sich aber vor allem darüber, als Person mit eigenen Bedürfnissen wahrgenommen zu werden. Sie bestätigen sowohl die beruhigende als auch die aktivierende Wirkung verschiedener Öle. Eine Wirkung, von der allgemein alle profitieren können, die sich auf der Station aufhalten. Ob Besucherinnen, Besucher, Ärzte und, Ärztinnen, Therapeutinnen und Therapeuten oder das gesamte Pflegepersonal, mittlerweile sollte jeder die angenehme Brise wahrgenommen haben.