Kerstin Wawra arbeitet bereits seit 2017 in der BG Klinik Ludwigshafen, seit 01. September 2022 ist sie als OP-Managerin und Leitung der OP-Abteilung für die Führung und Koordination von ca. 150 Mitarbeitende im Bereich der OP-Abteilung, der AEMP (Aufbereitungseinheit Medizinprodukte) und dem Logistikzentrum zuständig. Sie managt die Saalkapazität, Saalauslastung und einen Großteil der Prozesse im OP. Dabei befindet sie sich auch immer wieder in einem Spannungsfeld der Personalentwicklung als Leitung der OP-Abteilung und dem wirtschaftlichen Denken und Handeln als OP-Managerin. Beide Bereiche sind nicht immer leicht in Einklang zu bringen. Wir sprachen mit ihr über ihren Werdegang und ihre Ideen für die Zukunft.
Ursprünglich lernte Kerstin Wawra noch den Beruf der Krankenschwester, heute wäre sie Gesundheits- und Krankenpflegerin. „So alt bin ich tatsächlich schon, dass das damals noch Krankenschwester genannt wurde“, lacht sie. Dabei war ein Beruf in der Pflege für sie nicht wirklich vorbestimmt. Nach ihrem Abschluss auf einem Technischen Gymnasium mit Schwerpunkt Elektrotechnik und Maschinenbau, war es ein Besuch auf der Jobs for Future, der ihr damals eine ganz andere Perspektive für ihre zukünftige berufliche Laufbahn eröffnete. Statt wie geplant einen analytischen Weg einzuschlagen, machte ihr ein Stand von einem Krankenhaus den Beruf der Krankenschwester schmackhaft. „Ich habe gemerkt, dass das genau das ist, was ich gerne machen möchte“, erinnert sie sich.
Eine gute Entscheidung und bei dieser Ausbildung alleine blieb es dann auch nicht. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie im Klinikum in Ludwigshafen, absolvierte dort eine Fachweiterbildung als Fachkrankenschwester für Operative Funktionsbereiche. Damals kreuzten sich dann zum ersten Mal ihre Wege mit denen der BG Klinik Ludwigshafen. Denn ein Praxiseinsatz führte sie für mehrere Monate zu uns ins Haus und ihre Ausbildung wurde von Elke Cardenas-Kaiser begleitet, die bei uns seit Jahren die Betreuung der Auszubildenden im OP übernimmt.
Hier finden Sie einen Artikel über Elke Cardenas-Kaiser und unsere frisch examinierte Kollegin Lena Koppenhöfer.
Nach einer zusätzlich abgeschlossenen Weiterbildung zur Praxisanleiterin, verschlug es Kerstin Wawra dann vor sechs Jahren fest in das Team der BG Klinik Ludwigshafen, damals noch als Leitung der OP-Pflege, was sie rückblickend als große Herausforderung beschreibt. Die sie aber offensichtlich gut gemeistert hat, denn nun als OP-Managerin und Gesamtleitung der OP-Abteilung vergrößert sich ihr Verantwortungsbereich: "Ich bin immer noch dabei, alles richtig kennenzulernen, was gar nicht so einfach ist, im aktuellen Tagesgeschehen.
Ihre Tätigkeiten verschieben sich dadurch immer mehr vom OP-Tisch hin zum Schreibtisch: „Das ist schon eine Veränderung, denn eigentlich bin ich immer noch mit Leib und Seele OP-Schwester und stehe gerne am OP-Tisch. Allerdings freue ich mich auch sehr mit Menschen zu arbeiten, Projekte voranzubringen und neue Ideen zu schmieden. Und das geht eben am besten vom Schreibtisch aus. Die Kunst ist, hier eine gute Mischung zu finden. Aktuell bin ich noch dabei meine neuen, dazugewonnenen Kollegen alle richtig kennen zu lernen, was gar nicht so einfach ist im aktuellen Tagesgeschehen und wird daher sicher noch eine Weile dauern“.
Ihre Ziele sind die Strukturierung der Führung noch transparenter zu gestalten, eine zukunftsorientierte Personalakquise zu betreiben und die Optimierung der Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeitenden. Gerade letzteres ist im OP-Bereich wichtig, denn alle Berufe, die hier ausgeübt werden, sind Berufe, die nicht nur über Zertifizierungen und damit verbundene Pflichtfortbildungen zu reguliert sind, sondern darüber hinaus auch mit dem Fortschritt von Wissenschaft, Operationstechniken und der Weiterentwicklung von technischen Geräten Schritt halten müssen.
Viele Ideen und Anregungen zum Thema OP-Management hat sie auch durch Ihr Studium für Gesundheitsmanagement mit Vertiefung OP-Management erhalten, das sie im letzten Jahr mit dem Master of Science abgeschlossen hat. Hier war auch der Austausch mit anderen OP-Managementkollegen aus Deutschland und Österreich sehr hilfreich: "Es ist immer gut auch mal über den eigenen Tellerrand zu blicken und zu schauen was andere so machen."
Ganz abgesehen davon, ist natürlich auch die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden wichtig, Kerstin Wawra dazu: „Jeder hat ja eine persönliche Leistungskurve, die darüber Auskunft gibt, wie leistungsfähig ein Mensch ist. Es gibt heutzutage auch die Diagnose des Boreout, wenn die Personen nicht gefördert und nicht weitergebildet werden, quasi das Pendant zum bereits gekannten Burnout. Das bedeutet, dass sich im besten Fall genau in diesem Korridor bewegt werden sollte, damit sich alle Kolleginnen und Kollegen abgeholt fühlen. Von daher ist Weiterentwicklung für die Persönlichkeit des Menschen auch sehr wichtig. Nur wenn man die einzelnen Menschen weiterentwickelt, bringt das auch die Abteilung weiter.“ Zum Thema „Human Factors“ hat Kerstin Wawra daher vor einigen Jahren schon, gemeinsam mit der Lufthansa, ein Training speziell für die Pflege entwickelt, das vorrangig Aspekte wie das Stärken eigener interpersonellen Kompetenzen, Teamfähigkeit, Feedback und Resilienz behandelt. Auch in den umliegenden OTA-Schule (OTA steht für Operationstechnische Assistenz) hat sie diese Inhalte mehrfach vorgestellt.
Gerade die in der BG Klinik Ludwigshafen angebotene Vielfalt der Fachrichtungen, ist eine Herausforderung für die Mitarbeitenden und macht ständige Aus-, Fort- und Weiterbildung unerlässlich: „Wir haben ein Riesenspektrum im OP, da kann es schon mal vorkommen, dass jemand ein halbes Jahr nicht mehr in einer bestimmten Abteilung war und dann besteht Auffrischungsbedarf. Denn gegebenenfalls hat sich etwas verändert oder es wurde umstrukturiert. Wir bieten dazu beispielsweise gerne Samstagsfortbildungen an, denn das halten wir für effizienter, als wenn wir das noch an den Dienst anhängen würden. Unsere Mitarbeitenden sind ganz offen dafür und finden das gut.“
Auch in der Zukunft wird Kerstin Wawra sich also noch einigen Herausforderungen stellen dürfen. Das tut sie selbstverständlich nicht alleine, sondern immer gemeinsam mit ihrem Team. Wir haben viele unterschiedliche Charaktere. Jeder Bereich hat seine Besonderheiten die ihn ausmachen, sowohl in der OP-Pflege, der Anästhesiepflege, im Logistikzentrum und in der AEMP (Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte) gibt es unterschiedliche Anforderungen aber auch unterschiedliche Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Ich freue mich, dies alles noch enger zusammenzuführen und den Bereich mit vielen anstehenden Projekte weiterzuentwickeln.“
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